Bundeswettkämpfe am Ende der Pfingstferien
Normalerweise findet der Hildegardiswettkampf (HWK), der bundesweite Wettkampf aller Gilden aus Deutschland, alle vier Jahre statt. Heuer war es nach nur zwei Jahren schon wieder soweit. Am Fronleichnamsabend fanden sich zahlreiche Gilden auf Schloss Freienfels (Franken) ein, um bei einem gemeinsamen Lager um den Sieg zu kämpfen und gleichzeitig Gemeinschaft zu erleben. Den Grundstein dafür legte die Kennenlernabendrunde am Donnerstagabend. Am Freitag ging das eigentliche Wettkampfprogramm los. Zuerst wurden Lagerbauten aufgebaut. Im Schlosswehrgang waren die Modellbauwerke, welche die Gilden zu Hause angefertigt hatten, ausgestellt. Dort gab es neben der Tower Bridge, dem Atomium, der Basilius-Kathedrale und weiteren staunenswerten europäischen Bauwerken auch kreativ gestaltete Gildenchroniken zu bewundern. Am Nachmittag stellten die Pfadfinderinnen beim Postenlauf ihr Können unter Beweis und lösten mit Bravour die Spontanaufgabe, einen Kerzenständer zu dübeln. Die Abendrunde wurde mit ausdrucksstarken Einlagen der Gilden gestaltet; von Pantomime über Marionetten und Schattenspiel bis hin zur Kunst der Weißen Handschuhe war alles vertreten.
Der Samstag begann mit altersgestuften Katechesen. Dann wurde es kulinarisch: Der Kochwettstreit stand auf dem Programm. Im anschließenden Großen Spiel ging es um das Schicksal Mafekings. Viele wilde Häuptlinge sprangen im Wald umher und mussten besiegt sowie Bipis Schmetterlingsgeheimpläne entziffert werden. Die Abendrunde war dann wieder von vielen Beträgen der Gilden geprägt. Und das Beste kam zum Schluss: Den Tagesabschluss widmeten wir unserem Herrn mit Rosenkranz und Anbetung in der Kapelle.
Eine besondere Ehre war, dass am Sonntag die ganze Gruppe an der örtlichen Fronleichnamsprozession teilnehmen und einige Lieder im Festgottesdienst singen durfte. Nach dem Lagerabbau war dann bereits Zeit für die Abschlussrunde. Von allen teilnehmenden Gilden konnte natürlich nur eine die Wanderstatue der Hl. Hildegard mitnehmen: Sie durfte – wie bereits vor zwei Jahren – mit der Gilde Seehund ins Allgäu nach Hause fahren. Herzlichen Glückwunsch!
Deo gratias für diesen schönen HWK, bei dem nicht nur der Wettkampfgedanke präsent war, sondern auch echte Freundschaften wachsen konnten und eine harmonische Gemeinschaft gelebt wurde. Hl. Hildegard – bitte für uns!
Zeitgleich fand ebenfalls in Franken der Wettkampf um den Georgsschild statt. Sippen aus dem gesamten Bundesgebiet versuchten die begehrte Trophäe zu ergattern. Punkte konnte man nicht nur bei der klassischen Pfadfinderlagerbaute sammeln, sondern auch bei Theater und Schauspielkunst, einem Kochwettstreit mit mehreren Gängen und einem Vielseitigkeitstest mit elf verschiedenen Stationen. Bei interessanten Workshops gab es manch Neues und Wissenswertes zu entdecken. Besonderer Höhepunkt war das Geländespiel, bei dem jede Gruppe ein eigenes Katapult baute, mit dem anschließend eine große Festung mit „scharfer Munition“ in Form von Wasserbomben einzunehmen war.
Als verdiente Gesamtsieger durfte die Sippe Jaguar aus dem Stamm St. Ulrich aus Alsmoos den Georgsschild mit nach Hause nehmen.