Am vergangenen Wochenende hat das Bundesthing 2025 den Vorstand der KPE neu gewählt. Im Anschluss daran gab es die Gelegenheit, unserer neuen Bundesmeisterin Nina und ihrem Amtskollegen Matthias ein paar Fragen zu stellen.

Liebe Nina, wie fühlt man sich als neue Bundesmeisterin der KPE?
In der Zeremonie zur Berufung als Bundesmeisterin ist von der Ehre dieses Dienstes die Rede und von der Schönheit der Aufgabe, aber auch von der großen Fülle der Verantwortung und der Notwendigkeit, selbst ein lebendiges Vorbild zu sein. Die beiden Aspekte beschreiben meine Gefühlslage ziemlich gut: Ich habe tiefen Respekt vor der Aufgabe. Gleichzeitig war ich in der Abschlussrunde vom Thing auch voller Staunen und dankbar, dass ich diesen Dienst für unsere wunderbare Gemeinschaft der KPE ausüben darf. Wir sind ein großes und starkes Team – das durfte ich die letzten Jahre schon erfahren. Mir wurde nun ein Vertrauen entgegengebracht, dem ich versuchen möchte, gerecht zu werden. Mit meinem RS habe ich mir den Dienst als Lebensmotto gewählt und versprochen mich nach Kräften für die KPE einzusetzen. So trete ich diesen Dienst nun mit großem Vertrauen auf die Gnade und Hilfe Gottes an und werde mein Bestes geben.
Und Matthias? Du bist ja schon ein „alter Hase“ in diesem Amt…
Ich bin vor allem zuversichtlich gestimmt, da so viele neue Führungen ihre Bereitschaft erklärt haben, mitzuhelfen, einer weiteren Generation von Kindern und Jugendlichen die katholische und europäische Pfadfinderei zu ermöglichen.
Nina, weil du neu im Team bist: Was sollte man über dich wissen?
Ich trete das Amt nicht alleine an, sondern mit dem starken Rückhalt meines Ehemanns Sebastian. Im letzten Jahr haben wir unser Haus kernsaniert, nun startet das nächste Projekt. 🙂 Außerdem bin ich unglaublich gerne Sonderpädagogin und begleite meine Schüler beim (über sich selbst hinaus-) Wachsen. Für Anliegen, Fragen etc. steh ich jederzeit zur Verfügung.

Was bedeutet für euch beide die KPE?
Nina: KPE bedeutet für mich eine großartige Gemeinschaft von wunderbaren Menschen, die wir alle verbunden sind von einer gleichen Grundeinstellung zum Leben und von der Überzeugung, dass die Pfadfinderpädagogik einfach genial ist. Auf den letzten Woodbadge Days war einmal die Rede von „scouting safes souls“; wie schön – und groß! – ist dieser Auftrag. Die KPE bedeutet für mich auch meine geistige Heimat bzw. überhaupt der Ort, an dem ich mit dem Glauben und Gott in Kontakt kommen durfte.
Matthias: Die KPE ist ein nicht wegdenkbarer Teil meines Lebens. Seit ich ein kleiner Wölfling in der Meute in Dillingen war, habe ich Sommer für Sommer und Jahr für Jahr wundervolle Zeiten in unserer Pfadfindergemeinschaft erleben dürfen. Ich habe immer wieder faszinierende Menschen kennengelernt, die mich auf meinem Lebensweg begleitet haben. Gerade die Möglichkeit, mich für andere einsetzen zu dürfen, hat mein Leben in einem Maße bereichert, den ich es wahrscheinlich noch nicht einmal ganz begreife.
Welche Pläne habt ihr schon für die nächste Zeit?
Nina: Aus meiner Erfahrung als Bundesakela weiß ich, dass die erste Zeit in einer ehrenamtlichen Aufgabe davon geprägt ist, sich erst einmal in ein solches Amt einzufinden und in Denkprozesse neu oder tiefer einzusteigen. Ein besonderes Projekt, das gar nicht mehr so weit weg ist, wird das BuFüLaFüKuFü-Treffen in Rom sein. Im Heiligen Jahr alle Anliegen der KPE und jedes einzelnen KPElers nach Rom zu tragen, ist – denke ich – ein guter Grundstein für die weitere Arbeit.
Matthias: Nächstes Projekt ist unsere Fahrt nach Nordmazedonien/Albanien an Pfingsten. Für mich ist es wichtig, neben der Arbeit als Bundesführung nicht den konkreten Bezug zur Pfadfinderei auf unseren Lagern und Fahrten zu verlieren, um nicht zu sehr in die bloße Verwaltung und Organisation abzudriften. Nachdem in den letzten Jahren Kinder und Hausbau ein echtes pfadfinderisches Unterwegssein nur im Rahmen unserer Roverwallfahrt nach Vezelay zuließen, gibt es dieses Jahr wieder etwas mehr zeitlichen Puffer, den ich sogleich nutzen will.
Und was wünschst ihr euch für die nächsten vier Jahre?
Matthias: Kontinuität! Insbesondere bei den Stufen- und Landesführungen, so dass wir gemeinsam langfristig orientiert arbeiten können.
Nina: Ich wünsche mir eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit innerhalb unseres Bundes auf allen Ebenen, die von Transparenz, Offenheit und Wohlwollen geprägt sowie immer auf eine Lösung hin ausgerichtet ist. Außerdem wünsche ich mir ganz persönlich, dass ich wachsam sein werde für Gottes Hinweise, was die nächsten Schritte sein sollen. Für die KPE wünsche ich mir, dass wir weiter wachsen und so noch mehr Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zum Himmel begleiten können. Dabei wünsche ich mir auch, dass wir gemeinsam unser „Handwerkszeug“, die Pfadfinderpägagogik, immer tiefer verstehen und einsetzen können, um einen guten Dienst leisten zu können.
Danke für das Gespräch. Wir wünschen euch viel Kraft, Freude und Gottes Segen für eure Aufgaben!